Rathenower Straße 16 – Teilabriss und Neubau

Bereits 2010 wurde der Abriss von Hochhaus und langgestrecktem Riegel mit Garagenhügel vom Bezirksamt beschlossen, obwohl dieser Standort als Unterstütumgsadresse bei der Bevölkerung gut bekannt war. 2011 wurde ein B-Plan für höherwertigen Wohnraum vorgelegt, der aber den Erhalt des Hochhauses vorsah. Allerdings sollte das Grundstück vom Liegenschaftsfonds verkauft werden. Es gab viele Proteste. 2015 beschloss das Bezirksamt schließlich den Erhalt des Hochhauses, Abriss des langgestrecktem Riegels mit Garagenhügel und Neubau. Das Konzept sieht vor den Standortes für Jugend, Soziales und Kultur, Ateliers, Übungsräume, Räume für betreutes Wohnen von Jugendlichen und Erwachsenen, Seniorenwohnen und sogenanntes Clusterwohnen zu erweitern. Daraufhin reichte die GSE Gesellschaft für StadtEntwicklung gGmbH zusammen mit S.E.K. Architektinnen einen Projektentwurf „Besondere Wohn­formen“ in der Rathenower Straße 16 zur Teilnahme am Projekt­aufruf „Experi­menteller Geschoss­­woh­nungs­bau in Berlin“ im Rahmen des Sondervermögens Infrastruktur der wachsenden Stadt (SIWA) ein. Er gehörte zu den am 19.11.2015 von einer Jury ausgewählten neun Projekten. Weil die Flächen nicht der GSE übertragen werden konnten, wurde schließlich eine Kooperation der GSE und der WBM ins Auge gefasst.

Doch leider wurde der Plan von GSE und S.E.K. Architektinnen nicht umgesetzt. Ein neues Gutachterverfahren wurde Anfang 2019 durchgeführt, bei dem das Konzept von DAHM Architekten, ein U-förmiges Wohngebäude, in dem auch die Moschee und andere Einrichtungebn Platz finden sollen, ausgewählt und von der Gruppe Planwerk weiterbearbeitet wurde, obwohl auf der Bürger*innenversammlung die meisten Anwesenden das umgearbeitete Konzept von 2015 (S.E.K.) präferierten. Im Oktober 2019 wurden die Pläne für den Quartiersplatz diskutiert und der B-Plan-Enwurf II-91-1 ausgelegt (s. u. Artikel). Im November organisierte die Initiative zum Erhalt des Gebäudeensembles (Wem gehört Berlin) ein Symposium zu Denkmalschutz für Gebäude des Brutalismus. Sie wollte Denkmalschutz und ein Abrissmoratorium erreichen. Dem stimmte die BVV nicht zu. Im März 2020 wurden die Konzepte für die Freiraumplanung vorgestellt und diskutiert. Der Siegerentwurf von bgmr Landschaftsarchitekten überzeugte u. a. wegen einer geplanten Hochebene, die die Form des Weges auf dem Hügel nachbilden sollte. Hier sollten z.B. große Schaukeln befestigt werden. Leider wird dieses „Deck“ aus technischen Gründen nicht umgesetzt werden.

Teilabriss, Dezember 2022

2022 hat der Teilabriss begonnen, zuerst vom Garagenhügel, dann fand bevor das Gebäude abgerissen wurde noch ein Nachbarschaftsfest statt. Die Fertigstellung ist für 2026 geplant.
Es entstehen: 108 Mietwohnungen, 7 Clusterwohnungen in 25 WE, gefördert 102 Wohnungen / 23 Gewerbe mit 3.600 qm, Beratungs- und Büroräume sozialer Träger, kulturelle Nutzung, Moschee.

Folgende Dokumente können herungergeladen werden, sowie einige MoabitOnline-Artikel:

  • Auslegung des B-Plans II-91-1 für die Rathenower Straße 16 vom 7. August bis 8. September 2023 (Kommentar MoabitOnline)
  • Dokumentation der WBM zum Nachbarschaftsfest
  • Aktuelle Broschüre der WBM zum Standort Rathenower Straße 16
  • Konzepte für die Freiraumplanung wurden im März 2020 vorgestellt (Einladung + Bericht in den Nachträgen zu MoabitOnline)
  • Brutalismus Sympsium: Freitag, 1. November 2019, 9:30 – 15 Uhr zum Erhalt des Gebäudeensembles mit Unterstützung des Landesdenkmalamtes und am 12. November 19 Uhr ein Workshop (hier der Flyer und der offene Brief / Bericht in den Nachträgen zu MoabitOnline)
  • Teilabriss der Rathenower Straße 16 und Neubau der WBM – Vorentwurf B-Plan II-91-1 (MoabitOnline Oktober 2019 mit aktuellen Nachträgen)
  • Öffentliche Veranstaltung Dienstag, 29. Oktober 2019, 18 Uhr im Zille-Haus zur Planung des Quartiersplatzes statt (hier der Flyer)
  • Bericht über das aktuelle Verfahren zum städtebaulichen Konzept (MoabitOnline März 2019) – Infos auf der WBM-Seite
  • Schriftliche Anfrage im Abgeordnetenhaus (Oktober 2017)
  • Vorstellung durch die GSE bei der Betroffenenratssitzung Lehrter Straße im Juli 2015 (Protokoll).
  • Bezirksamtsbeschluss zu Umbau, Abriss, Neubau vom 23.6.2015 (BA-Vorlage 1221/2015, ist leider nicht mehr im Archiv der BA-Beschlüsse 2015)
  • Rathenower Straße 16: B-Plan-Entwurf mit „höherwertigem Wohnraum“ (Juli 2011 mit vielen kontroversen Kommentaren)
  • Abrisspläne für die Rathenower Straße 16 in diesem MoabitOnline (August 2010 mit aktuellen Nachträgen zum SIWA-Projekt)